Wechsel in der grünen Kreistagsfraktion Uelzen

Heiner Scholing reicht den Staffelstab weiter

„Wenn man wie Heiner Scholing Kommunalpolitik mit Herzblut betreibt, ist nicht nur die zeitliche Belastung dieses Ehrenamtes enorm. Wir danken ihm für seinen im wahrsten Sinne des Wortes unermüdlichen Einsatz.“
Heiner Scholing ist seit 2016 Kreistagsabgeordneter, jetzt legt er zur Sommerpause sein Mandat nieder. 2013 zog der Bienenbüttler als Vertreter des Landkreises Uelzen in den Landtag ein und bereitete in der rotgrünen Regierungskoalition auch den Weg für eine ökologisch-soziale Landespolitik, an die die jetzige rot-grüne Regierung nun wieder anknüpft.
Als Abgeordneter war Scholing schulpolitischer Sprecher und Vorsitzender des Kultusausschusses. 18 Jahre war er Schulleiter einer Förderschule in Lüneburg und viele Jahre Trainer für neu ernannte SchulleiterInnen.
Vor diesem beruflichen Hintergrund ist Heiner Scholing sein Engagement für die Weiterentwicklung der Schullandschaft immer ein besonderes Anliegen gewesen. In diesem Zusammenhang blickt der Bildungsexperte immer noch mit großem Bedauern auf die Entscheidung des Kreistags, keine integrierte Gesamtschule im Landkreis Uelzen auf den Weg zu bringen.
Trotz der Freude über Zeit für lesen, reisen, kochen, Sport und Fahrrad fahren geht Scholing nicht davon aus, jetzt ein Leben ohne Politik zu haben. „Das kann ich nicht“, sagt er.
Unermüdlich und gerade wieder aktuell, ist sein beherztes Engagement gegen Rechte. In Heiner Scholings Heimatgemeinde Bienenbüttel und „seinem“ Dorf Hohnstorf spricht ein Wahlergebnis von deutlich über 40% für sich und das große Vertrauen, dass seine Mitbürgerinnen und Mitbürger in ihn setzen. „Ich kann von Glück sagen, dass Heiner Scholing den Grünen im Kreis als Vorsitzender erhalten bleibt“, blickt Scholings Co-Vorsitzende Schaefer-Andrae nach vorn.
„Heiner Scholing darf sich ab jetzt die Rosinen rauspicken. So gibt es zum Schluss dann doch noch eine weitere gute Nachricht. Als beratendes Mitglied unserer Gruppe Grüne/Linke bleibt seine Fachkompetenz der Kreispolitik erhalten, um die Schulpolitik des Kreises mit Heiner Scholings positivem Sinn weiterzuentwickeln



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Aktuelle Meldungen aus der Kreistagsfraktion

PV-Anlagen auf die Sporthallendächer!

Antrag der grünen Kreistagsfraktion Uelzen

Der Gesetzgeber hat der öffentlichen Hand bei erneuerbaren Energien eine Vorbildfunktion zugeschrieben. Für die Gruppe aus Grünen und Linke im Kreistag ist es an der Zeit, dass der Landkreis dieser gerecht wird: „Wir müssen ein Signal setzen“, sagt Christine Kohnke-Löbert (Grüne) im Ausschuss für Planung, Hoch- und Straßenbau.
     Die Gruppe hat beantragt, dass auf dem Neubau der KGS-Sporthalle in Bad Bevensen, als auch auf der geplanten neuen Sporthalle Nord des Lessing-Gymnasiums (LeG) Photovoltaik-Anlagen installiert werden. „Es ist weder der Bevölkerung noch der Jugend zu erklären, die Flächen nicht zu besetzen“, sagt Markus Jordan (Grüne).
     Denkbar sind solche Anlagen auf beiden Sporthallen. Manfred Schrodt vom Gebäudemanagement, das für die kreiseigenen Gebäude zuständig ist, erklärt: „Beim Bau der KGS-Sporthalle ist die Dachfläche so ausgelegt worden, dass eine Photovoltaik installiert werden kann“. Bei einer Größe von 1800 Quadratmetern könnten dort so viele Module aufgebracht werden, dass maximal eine Leistung von 150 Kilowatt-Peak erreicht werden könnte.
     Im Fall des Lessing-Gymnasiums, dort soll der Neubau der Sporthalle Nord 2024 entstehen, würde die Dachfläche so angelegt, dass auch dort Sonnenenergie genutzt werden könnte, sagt Schrodt. Maximal 300 Solarmodule mit einer Leistung von 108 Kilowatt-Peak wären vorstellbar. Die Kosten für solche Anlagen, wenn der Kreis sie selbst bauen würde, würden sich bei der KGS zwischen 460 000 und 640 000 Euro und beim LeG zwischen 330 000 Euro an Kosten bis 450 000 Euro belaufen. Hinzu kämen Kosten für die Stromanschlüsse, die bisher nicht auf solche Anlagen ausgelegt seien.
     Als Betreiber solcher Anlagen würde der Kreis Strom für die Eigennutzung produzieren, als auch Strom ins Netz einspeisen können. Allerdings müsste der Kreis bei Einnahmen von mehr als 22 000 Euro Umsatzsteuer bezahlen. Trotz der Einspeisung erwartet das Gebäudemanagement, auch wegen aktueller Vergütungen für erzeugten Strom, lange Abschreibungszeiten.
     Hans-Peter Hauschild (SPD) gibt zu bedenken, dass die Hallen Teil von direkt angrenzenden Schulen seien. „Was wäre, wenn wir auch die KGS und das LeG mit Strom beliefern? Wäre das möglich?“ Ja, bekommt er zu hören, und zugleich: Womöglich würden dann noch Kosten für die Stromanschlüsse zu den Schulen anfallen.
     Andreas Dobslaw (UWG) erinnert daran, dass die SPD im Kreistag bereits 2021 einen Antrag ebenfalls zu Photovoltaik auf Sporthallen gestellt hatte. „Hätten wir es 2021 gemacht, würden wir jetzt schon Geld verdienen“, meint er. Er forderte genauere Zahlen und Daten, was die Mehrheit im Ausschuss auch befürwortet. Bis Frühjahr 2024 soll das Gebäudemanagement nun prüfen, ob sich die Schulen mit Strom beliefert werden könnten und welche genaue Kosten damit verbunden wären. Das soll die Grundlage für eine Entscheidung der Kreispolitik zu Phovoltaikanlagen auf den Hallen sein.

2 Hektar Wald für den Flugplatz roden?

Grüne Kreistagsfraktion hat dazu einen Fragenkatalog erstellt

Barnsen – Sie wachsen schon seit vielen Jahrzehnten am Ortsrand von Barnsen. Die Rede ist von Kiefern und Fichten, aber auch einigen Eichen und Buchen im Umfeld des Flugplatzes. Jetzt kündigt der Landkreis als Eigentümer des Areals, das in einem Wasserschutzgebiet liegt, eine umfangreiche Baumfällung an. Laut Kreissprecher Martin Theine ist eine zwei Hektar große Waldfläche in der östlichen Verlängerung der Landebahn betroffen. „Die Maßnahme soll zwischen dem 1. Oktober 2023 und dem 31. März 2024 erfolgen“, teilt Theine auf AZ-Anfrage mit
     Die Bäume seien zwischen 40 und 70 Jahre alt und müssten aus Gründen der Flugsicherheit gerodet werden. „Das heißt konkret, dass die Hindernisfreiheit in der An- und Abflugschneise gemäß der Verkehrssicherungspflicht entsprechend den luftverkehrsrechtlichen Anforderungen sicherzustellen ist“, teilt Theine mit. „Der langjährige Aufwuchs ragt stellenweise deutlich in die freizuhaltenden Flugkorridore hinein und stellt damit ein Hindernis für den Luftverkehr dar.“ Es werde aber Nachpflanzungen auf dem betroffenen Areal geben, verspricht Theine.
     Den Anstoß zu der Baumfällung hat die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr gegeben, erklärt deren Pressesprecherin Heike Haltermann. „Wir als Luftfahrtbehörde haben den Landkreis Uelzen als Flugplatzbetreiber aufgefordert, die Hindernisfreiheit wieder herzustellen, also die die Start- und Landebahnen umgebenden Hindernisfreiflächen an entsprechenden Stellen freizuschneiden“, sagt sie. Für die Umsetzung beziehungsweise Genehmigung der Maßnahme sei die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises zuständig.

Die geplanten Rodungen stoßen bei Hermann Meyer, Anwohner aus Barnsen und Mitglied der Freien Wählergemeinschaft im Gerdauer Rat, auf scharfe Kritik. „Dass man in Zeiten des Klimawandels und der Wasserknappheit großflächig Bäume in einem Wasserschutzgebiet fällen will, kann ich nicht nachvollziehen“, sagt er im AZ-Gespräch. Es seien nicht einige wenige Bäume, sondern sehr viele, die gerodet werden sollen. Meyer stellt die rhetorische Frage: „Was war zuerst da: die Bäume oder der Flugplatz?“ Die Gewichte der Flugzeuge seien immer weiter erhöht und die Landebahn verlängert worden. „Dadurch kommen jetzt diese Probleme“, ärgert sich Meyer.>
     Unterdessen haben Katja Schaefer-Andrae, Sprecherin der Kreistagsgruppe Grüne/Linke, und ihr Kollege Heiner Scholing zu diesem Thema einen schriftlichen Fragenkatalog an den Landkreis geschickt. „Das Erste, was jetzt passieren muss, ist, dass die Öffentlichkeit ordentlich informiert wird“, fordert Scholing. „Wenn tatsächlich Eingriffe in einen Wald, der zu einem Wasserschutzgebiet gehört, geplant sind, braucht es eine öffentliche Debatte.“
     In ihrem Fragenkatalog will die Kreistagsgruppe unter anderem wissen: Wie ist ein Eingriff in den Baum-
bestand mit dem in der Wasserschutzgebietsverordnung aufgestellten Verbot von Fällungen vereinbar? Wie hat sich die Häufigkeit von Starts und Landungen von Flugzeugen in den vergangenen fünf Jahren entwickelt? Gibt es Hinweise oder Planungen, die Flugaktivitäten auszuweiten oder den Flugplatz Barnsen gar an einen Investor zu veräußern? Und gibt es einen neuen Stand zu den Grundwasser-Untersuchungen im Umfeld des Flugplatzes vor dem Hintergrund, dass Problemabfälle in den Untergrund eingebracht wurden?
     „Jede Erweiterung des Flughafens wird von unserer Gruppe sehr kritisch gesehen. Sie wäre angesichts der Klimakrise völlig abwegig“, stellt Katja Schaefer-Andrae klar. Der Flugplatz sollte auch weiterhin nur für den Luftsport genutzt werden und nicht für den Luftverkehr von Privatflugzeugen, fordert Scholing mit Blick auf die CO2-Belastung. Schaefer-Andrae betont: „Wir richten uns nicht gegen den Luftsport, der hier betrieben wird. Aber die besonderen Belange des Wasserschutzgebietes müssen bei allen Planungen berücksichtigt werden.“

Große Wolfsdebatte im Kreistag Uelzen

Grünen bringen erfolgreich Änderungsantrag ein

In der Kreistagssitzung des Landkreises Uelzen am 25.4.23 lagen ein Antrag der CDU/UWG/FDP-Gruppe und Antrag der AfD zur Wolfspopulation im Landkreis zur Abstimmung vor. Die CDU/UWG/FDP-Gruppe fordert darin den Abschuss von ganzen Wolfsrudeln, die Weidetiere angegriffen haben und die AfD will sofort zur Bejagung übergehen. „Den Anträgen ist gemeinsam, dass sie beide rechtlich nicht umsetzbar sind, und das hilft niemand,“ machte Heiner Scholing, Kreistagsmitglied der Grünen. In seiner Rede deutlich.
Das hat auch die Verwaltung erkannt. Sie legte eine Fassung vor, die zunächst einmal eines deutlich macht: So einfach ist es nicht! Zwar ist der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen. Aber er hat weiterhin einen sehr hohen Schutzstatus. Der Antrag der Verwaltung zielte darauf ab, diesen Schutzstatus auf EU-Ebene zu überprüfen, ihn gegebenenfalls aufzuheben und so eine Regulierung der Wolfspopulation zu ermöglichen. Dazu bedarf es Aktivitäten aller politischen Ebenen. „Die Grünen begrüßen, dass die Verwaltung auf Rechtssicherheit besteht, sehen aber einen deutlichen Bedarf für Nachbesserungen,“ führte der frühere Landtagsabgeordnete aus.
„Bei unseren Änderungen war es uns wichtig, dass der Schutzstatus häufiger überprüft wird. Und wir müssen regional viel differenzierter hinschauen,“ sagt Heiner Scholing, Kreistagsmitglied der Grünen.
„Ob der Wolf in Niedersachsen keine gefährdete Art mehr ist, muss fachlich bestätigt werden. Und es darf nicht sein, dass Regulierungen durch den Abschuss als einziger Lösungsansatz der Wolfsproblematik gesehen werden,“ kritisiert Katja Schaefer-Andrae, Vorsitzende der Gruppe Grüne/Linke,  die Begründung des Landkreises. „Wir wollen mehr Beratung für Weidetierhaltende auf Kreisebene. Herdenschutz muss optimiert und vom Land besser gefördert werden!“, fordert die Gruppenvorsitzende in dem Änderungsantrag, an den die Gruppe ihre Zustimmung zur „Uelzener Erklärung“ geknüpft hat. „Wir sehen die Notsituation sowohl der Berufsgruppe als auch der Hobby-Tierhaltenden. Wir brauchen und unterstützen diese Form der ökologisch wichtigen Tierhaltung. Deswegen haben wir nach Übernahme unseres Änderungsantrages mehrheitlich zugestimmt,“ erklärt die grüne Kreistagsabgeordnete.
      Michelle Bruns, die gestern in den Kreistag nachgerückt ist, betont, dass die Bejagung von Wölfen allein die vorhandenen Probleme nicht löst. „Es müssen auch alle weiteren möglichen Maßnahmen gefördert werden, die der Vereinbarkeit des Zusammenlebens von Tier und Mensch dienen. Die Debatte ist für uns damit gewiss nicht zu Ende,“ erklärt die neue Vorsitzende des Umweltausschusses.

Weitere Infos: Berichterstattung in der AZ vom 27.04.23

Grüne Kreistag fordern PV-Anlagen auf Sporthallendächern

Uelzen/Landkreis – Nach Auffassung der Gruppe von Grünen undLinken im Kreistag sollte die neue Sporthalle der Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Bad Bevensen mit einer Phototaikanlage nachgerüstet werden. Beim Bau der neuen Sporthalle des Lessing-Gymnasium in Uelzen solle eine solche Anlage gleich mitgeplant werden. Entsprechende Anträge hat die Kreistagsgruppe nun gestellt.
      „Kein neues öffentliches Gebäude ohne Photovoltaik“, sagt Katja Schäfer-Andrae, Vorsitzende der Gruppe. „Und das muss ganz besonders für Gebäude gelten, die durch Größe und Art der Nutzung besonders geeignet sind“, fährt sie fort.
     Ihr Kreistagskollege Heiner Scholing erinnert an eine Podiumsdiskussion an der KGS zum Thema „Solarpaneele auf dem Dach? Wie kann unsere Schule klimafreundlicher werden?“. Die Veranstaltung habe gezeigt, wie sehr das Thema den Schülern unter den Nägeln brenne. „Und das zurecht! Die Bekämpfung der Klimakrise muss absolute Priorität haben“, so Scholing.