BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE im Landkreis Uelzen

Stadt Uelzen will in das Energie-Contracting einsteigen

GRÜNE dafür, CDU stimmt dagegen

Dabei wird der „Contractor“, also der Vertragspartner der Stadt, dann im Wege der Ausschreibung beispielsweise dazu verpflichtet, Fördermittel in Anspruch zu nehmen oder den Anteil der erneuerbaren Energien auf mindestens 65 Prozent zu garantieren. Das entspreche dann den gesetzlichen Vorgaben, wie Klimaschutzmanagerin Laura Elger jetzt im Ausschuss erläuterte. „Welche Heizungsart konkret wo eingebaut wird, steht damit aber nicht fest“, ergänzte sie.

Für die Spitzenlast sei eine Gasheizung sicherlich oft sinnvoll, eine vollständige Versorgung der Gebäude über Wärmepumpen sei indes wegen der hohen Investitionssumme bei vergleichsweise schlechter Leistung nicht angezeigt. Es gehe unterm Strich um die „schrittweise Gebäudesanierung zur Reduzierung des Gas-Bedarfs“.

In diesem Kontext erläuterte Eckhardt Meier vom Gebäudemanagement Uelzen/Lüchow-Dannenberg, dass das „Contracting“ eine Möglichkeit sei, „schnell einen Schritt voranzukommen“, den man aus eigenen Personalmitteln angesichts von rund 40 weiteren Gebäuden im Bestand nicht gehen könne. Das Gesamtpaket sei angesichts zwingender Sanierungsmaßnahmen interessant. Denn neben den Heizungen selbst gehe es auch um Dämmung, Beleuchtung, Photovoltaik, Gebäudeleittechnik und die Hüllensanierung der Hermann-Löns-Schule.

Die ist enthalten in der Gesamtsumme von 5,62 Millionen Euro, mit der sich die Hansestadt über zwölf Jahre beteiligen würde, und schlägt sogar mit circa 2,5 Millionen Euro zu Buche. Bis zu 1,2 Millionen Euro könnten an Fördermitteln generiert werden. Das nennt sich Baukostenzuschuss. Als Refinanzierung erhält dieser „Contractor“ einen Teil der eingesparten Energiekosten.

Der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz hatte sich bereits im Februar intensiv mit dem Thema befasst, jetzt gab es quasi die Fortsetzung – und damit auch Reaktionen aus der Politik, nachdem die Fraktionen darüber beraten hatten.

Für die CDU sprach Wiebke Köpp von einem „sehr, sehr dicken Brett“. Sie fragte: „Wollen wir 4,4 Millionen Euro tragen, ohne konkret geprüft zu haben, wie es mit der Eigenrealisierung laufen kann? Es bestehen viele offene Fragen.“ So habe man etwa der Einstellung eines Energiesparmanagers zugestimmt. Diese Person solle dafür zuständig sein.

Für die Berliner Energieagentur betonte Alejandro Fanegas, dass es nur beim Contracting eine Einspargarantie gebe und die Gewissheit, dass die neuen Heizungsanlagen optimal betrieben würden. Das könne die Verwaltung selbst personell in der Praxis niemals leisten. „Der Handlungsdruck ist da. Man könnte neun Liegenschaften auf einen Schlag sanieren und Luft für anderes bekommen.“

„Eine einmalige Gelegenheit“

Timo Viehl von den GRÜNEN betonte, dass man angesichts zu befürchtender Preissteigerungen bei Gas und Öl schnell ans Thema heranmüsse. Katrin Goroncy (SPD) betonte: „Mich überzeugt, dass wir nachher eine sehr moderne Technik haben, das Risiko übertragen und garantiert Energie sparen.“

Peggy Gneist von der Deutschen Energie-Agentur (Dena), die die Beratungskosten der Hansestadt Uelzen trägt, bekräftigte: „Alleine ist kein Projekt in Deutschland so zu stemmen wie über den Contractor. Sie sparen ja auch den Architekten für die Planungsleistungen. Der Contractor macht das, was er am besten kann. Das ist eine einmalige Gelegenheit.“

Mehrheitlich sah das auch der Ausschuss so. Mittel werden gegebenenfalls im Etat des Eigenbetriebs Gebäudewirtschaft eingestellt – hierüber entscheidet dann auch der Stadtrat im Rahmen der Haushaltsberatungen 2026.
Quelle: az-ePaper vom 25.4.2025



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