Gefühlt vergeht keine Woche, in der sich nicht die Uelzener Ratspolitik neu sortiert (AZ berichtete). Jetzt kündigen die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen an, dass sie künftig eine Gruppe bilden. „In Zeiten komplexer Herausforderungen ist es entscheidend, dass wir Kräfte bündeln und konstruktive Lösungen finden“, wird dazu Klaus Knust, Vorsitzender der SPD-Fraktion, in einer Mitteilung zitiert.
Auch Judith Libuda, Fraktionsvorsitzende der Grünen, zeigt sich optimistisch: „Die Zusammenarbeit mit der SPD-Fraktion ermöglicht uns, grüne Themen wie den Umwelt- und Klimaschutz stärker voranzubringen und in der Ratsarbeit noch klarer zu verankern. Gemeinsam können wir viel erreichen.“
Zuletzt hatte die CDU mit der Aufnahme von Melanie Kamschütz in ihre Fraktion das bisherige Patt an Sitzen zwischen Christdemokraten und SPD zu ihren Gunsten beendet. Damit hätten ihr mit 14 Mandaten mehr Plätze in den Fachausschüssen zugestanden, was mit der Gruppenbildung aus Grüne und SPD wiederum obsolet ist. Ist die Gruppenbildung gar eine Replik in Richtung CDU? Klaus Knust, der künftig auch Vorsitzender der Gruppe sein wird, verneint das. „Wir liebäugeln bereits seit länger Zeit mit dieser Entscheidung“, sagt er.
Die Idee dahinter sei, dem konservativen Block geschlossen etwas entgegenzusetzen. Unter dem konservativen Block versteht Knust die CDU-Fraktion, die Gruppe aus UWG, FDP und „WIR für Uelzen“ sowie die AfD-Fraktion. Entscheidungen sind bereits über die Stimmen aus diesem Teil des Rates getroffen worden. Rechnerisch sei es so, dass jeder Block auf die Stimmen der AfD angewiesen sei, um zu einem Ergebnis zu kommen, erklärt Knust. Seine persönliche Hoffnung sei, dass man sich bei der klareren Aufteilung des Rates auch wieder aufeinander zubewege. „Es liegen ja dicke Fragen vor uns“, so Knust.
Dass jetzt die CDU ihrerseits noch einmal reagiert, womöglich eine Gruppe mit der UWG-FDP-„WIR für Uelzen“ bildet, gar mit der AfD, um mehr Sitze in den Ausschüssen zu bekommen, schließt Stefan Hüdepohl auf AZ-Anfrage rundweg aus. „Wir haben von Anfang an gesagt: Wir bleiben alleine“, so der Fraktionsvorsitzende der CDU. Somit stelle sich die Frage einer Gruppenbildung nicht. „Das ist keine Option.“
Wenn nun die SPD-Grünen-Gruppe mehr Sitze in den Ausschüssen als die CDU erhalte, „mein Gott, dann ist das so“, sagt Hüdepohl. Die Kooperation müsse sich aber auch beweisen. Klaus Knust erklärt, dass es in den meisten Themen, beispielsweise im sozialen Bereich, inhaltliche Schnittmengen gebe. Bei Einzelfragen könnten die Meinungen auseinander gehen. So wird es auch
keine umfassende Gruppenvereinbarung geben, die Fraktionen werden weiterhin im Wesentlichen selbstständig arbeiten.
Quelle: az-ePaper vom 06.11.24
Ratsgruppen: SPD/Linke 13 Sitze und FDP/UWG 4 Sitze
Hinzu kommt die Stimme des Bürgermeisters Jürgen Markwardt (parteilos)
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Hansestadt Uelzen fordert, dass Hunde, die aus dem Uelzener Tierheim an neue Besitzer vermittelt werden, dauerhaft von der Hundesteuer befreit werden sollen. Damit setze man sich für eine stärkere Unterstützung des örtlichen Tierheims ein, erklärt die Fraktionsvorsitzende Judith Libuda.
„Die Lage in den Tierheimen ist dramatisch. Immer mehr Tiere landen dort, weil Menschen sich nach der Corona-Pandemie nicht mehr um sie kümmern können oder wollen. Die Tierheime sind am Limit, auch in Uelzen. Wer einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause gibt, sollte nicht auch noch steuerlich belastet werden. Das ist praktizierter Tierschutz, den wir als Stadt unterstützen sollten“, so Libuda.
Bislang gilt in Uelzen eine einjährige Befreiung von der Hundesteuer für Hunde aus dem Tierheim. Die Grünen wollen diese Steuerbefreiung nun dauerhaft gewähren. Zudem solle ein Hund aus dem Uelzener Tierheim nicht in die Berechnung der Gesamtzahl der im Haushalt lebenden Hunde einfließen, um Mehrkosten durch höhere Steuersätze zu vermeiden.
„Mit dieser Maßnahme entlasten wir das Tierheim, fördern die Vermittlung von Hunden und schaffen einen echten Anreiz für potenzielle Adoptierende. Das wäre ein Gewinn für den Tierschutz und für die Stadt Uelzen“, meint Libuda. Im Antrag liege außerdem die Chance, älteren oder traumatisierten Hunden ein neues liebevolles Zuhause zu ermöglichen. Man hoffe auf breite Unterstützung im Stadtrat, sagt die Fraktionschefin.
Quelle: az-ePaper vom 01-02-25
Pascal Leddin, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Abgeordneter des Landtages, fügt hinzu: „Nach den jüngsten Ereignissen ist klar, dass wir nicht tatenlos bleiben können. Die Poller sind eine praktische Lösung, die uns hilft, schnell auf Notlagen zu reagieren, ohne dass wir ständig jemanden vor Ort haben müssen.
Laut Antrag sollen zunächst die technische wie finanzielle Machbarkeit dieser Maßnahme geprüft werden. Dazu gehöre auch die Standortwahl für die Poller sowie eine Kostenschätzung für Anschaffung, Installation und Wartung. Weiterhin solle die Stadtverwaltung Möglichkeiten für Fördermittel und die Einbindung in bestehende Verkehrskonzepte prüfen. Die Bewertung der Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und die Zugänglichkeit für Rettungsdienste sind ebenfalls Bestandteil des Antrags.
Zusätzlich regen die Grünen laut aktueller Mitteilung an, „bestehende Sicherheitsmaßnahmen zu überdenken und gegebenenfalls zu verbessern, um die Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen weiter zu erhöhen“.
Quelle: az-ePaper vom 04.01.2025
Die Stadt Uelzen hat innerhalb eines Jahres einen Fehlbetrag von 15 Millionen Euro aufzuweisen, nachdem im vorigen Jahr noch ein Plus von 5 Millionen im Haushaltsplan stand.
Die im Rat vertretenen Parteien haben jetzt Vorschläge zu Einsparungen unterbreitet.
Der Bericht auf az-online.de
Michelle Bruns wurde bei den letzten Kommunalwahlen in den Rat der Stadt Uelzen gewählt und war seitdem im Stadtrat aktiv.
Michelle hat jetzt eine Stelle im Rathaus der Stadt Uelzen angetreten. Damit darf sie nach der Niedersächsischen Gemeindeordnung nicht mehr dem Stadtrat angehören.
Nachrückerin ist Elke Schulze. Auf der Ratssitzung konnte sie nicht anwesend sein und wird später vereidigt.
Elke gehört zum Urgestein der Grünen im Kreis Uelzen. Die Geschichte der Grünen im Kreis Uelzen hat Elke mitgeschrieben, sie war von Beginn an aktiv dabei. Viele Jahre lang war Elke Ratsfrau in der Gemeinde Oetzen und im Samtgemeinderat Rosche. Zudem war sie lange aktiv im grünen Kreisvorstand, u.a. als Geschäftsführerin.
Vor ihrer kürzlich erfolgten Pensionierung war Elke Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Uelzen.
Ein Foto von Elke folgt demnächst.
Uelzen – Die Deutsche Bahn nennt ihre Informationen, die sie nun zu den Arbeiten an der Bahnbrücke veröffentlichte, ein „Update“ zum Bauvorhaben (AZ berichtete). In Uelzen werden von den Politikern dafür andere Worte gefunden – mehrfach ist von einer Katastrophe die Rede. Bürgermeister Jürgen Markwardt kündigt, wie er auf AZ-Anfrage erklärt, derweil ein Schreiben an die Bahn an. Er werde den Vorstand des Unternehmens schriftlich auffordern, jede Möglichkeit, die noch bleibt, zu nutzen, um das Vorhaben zu beschleunigen. „Diesen Brief werde ich auch an das Bundesverkehrsministerium sowie unsere Bundes- und Landtagsabgeordneten in der Hoffnung richten, dass sie auf die DB AG positiv Einfluss nehmen“, so Markwardt gegenüber der AZ.
Eigentlich hätte der Neubau der Brücke in diesem Frühjahr fertig sein sollen. Nachdem jedoch zunächst eine Behelfsbrücke für Kabel falsch gefertigt wurde und die Bahn feststellte, dass der Untergrund Probleme bereitet, geriet das Projekt bereits in Verzug. Nun soll es in mehreren Schritten umgesetzt werden. Die DB erklärte zudem nun, für Bauprojekte ein neues Konzept umzusetzen. Demnach kommt es nicht zu Sperrungen von Gleisabschnitten für einzelne Bauprojekte, sondern zu festgetakteten Sperrzeiten, in der viele Bauprojekte gleichzeitig vorangetrieben werden sollen.
Für die Uelzener Bahnbrücke kündigt die DB eine Sperrzeit für Frühsommer 2026 an, in der ein neuer Gleistrog eingehoben werden soll. Bis dahin ist die Brücke eine Baustelle, die nicht von Autos durchfahren werden kann. Markwardt bezeichnet die neuen Zeitpläne als „ernüchternd“, und das „hinterlässt mich, ehrlich gesagt, auch wütend“, wie er berichtet. Denn eine der wichtigsten Verbindungen zwischen West- und Oststadt sei weiter gekappt, und damit bleibe es anstrengend für die Menschen in Uelzen. (...)
Ins gleiche Horn stößt auch Dr. Wiebke Köpp, Sprecherin der CDU-Fraktion im Uelzener Rat. Sie wünscht sich im Namen ihrer Fraktion, dass bereits vor Fertigstellung der Brücke für Autos ein Durchlass geschaffen wird.(...)
Klaus Knust, Vorsitzender der SPD-Fraktion, bezeichnet den Zeitplan der DB als mittlere Katastrophe. Immerhin gebe es einen Lichtblick, dass Fußgänger und Radfahrer die meiste Zeit die Brücke durchqueren können. (...)
Christian Dörhöfer von der AFD bezeichnet das Vorgehen der Bahn, mit dem eine Verkehrshauptader weiter stillgelegt werde, als „weiteren Schlag ins Gesicht der von Baustellen geplagten Uelzener Stadtbevölkerung. (...)
Judith Libuda, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat, findet deutliche Worte zur Deutschen Bahn: „Ein solches Verhalten kann sich nur ein staatlicher Monopolist erlauben, jede andere Firma müsste mit Schadenersatzforderungen rechnen. Und wieder beweist sich: ,Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken‘. Sobald sich bei der DB das Personaltableau verändert, gelten die Zusagen von gestern nicht mehr. Das heißt für uns Grüne auch: Aufgepasst bei Alpha-E und dem Bestandsstreckenausbau! Das Management der DB ist morgen ein anderes als heute und hält sich nicht an gegebene Zusagen und Vereinbarungen.“
Quelle: az-ePaper vom 18.08.24
Die CDU im Rat erklärt dazu, wie sie sich in der Debatte positioniert: „Die Frage, welches Finanzierungssystem das bessere ist, ist nicht so einfach zu entscheiden. Es sind viele Argumente abzuwägen. Dies tut die CDU-Fraktion sehr intensiv. Der Meinungsbildungsprozess ist nicht abgeschlossen“, so der Fraktionsvorsitzende Stefan Hüdepohl. Entgegen denjenigen, die einseitig zu ihren Gunsten argumentieren könnten, müssten die Ratsmitglieder alle Einwohnerinnen und Einwohner im Blick haben. Sodann: „Eine Entscheidung wird die Fraktion erst vor dem Juni-Rat treffen, denn der intensive Meinungsaustausch dauert an.“
Die Grünen im Rat sehen die Landes- und Bundesebene in der Pflicht, um zu einem anderen Finanzierungsmodell für den Straßenbau zu kommen.
Die AfD ist ebenfalls der Auffassung, dass die Anlieger-Beiträge abgeschafft gehören. Der Fraktionsvorsitzende Christian Dörhöfer: „Die Unterhaltungskosten für Straßen sollten aus den Steuereinnahmen erfolgen, die dafür zweckmäßig erscheinen – insbesondere Kfz-Steuer und sonstige Steuern, die im Zusammenhang mit dem Kraftfahrtverkehr erhoben werden. Straßen sind nach unserem Verständnis Allgemeingut und sollten entsprechend aus Steuermitteln gepflegt und unterhalten werden.“
Die Hansestadt hat bereits klar gemacht, dass die Kosten für die Sanierung von Straßen nicht allein aus dem Haushalt zu finanzieren seien. Es brauche so oder so eine finanzielle Beteiligung der Bürger. Eine höhere Grundsteuer als Möglichkeit wird von Gegnern der Anlieger-Beiträge ins Feld geführt, wobei der Landkreis Uelzen als Finanzaufsicht der Stadt erklärte, dass Mehr-Einnahmen aus Steuern zunächst für das Schließen von Haushaltslöchern genutzt werden müssten.
Wenngleich der Antrag gestellt ist, die Anlieger-Beiträge abzuschaffen, dürfen die Stadtbewohner frühestens im Juni mit einer Entscheidung rechnen, wie die Stadtverwaltung erklärt. In der ersten inhaltlichen Beratung im Februar im Bauausschuss zeichnete sich keine Mehrheit für ein Ende der Beiträge ab. Damals stemmten sich aber noch nicht die Sterngebiets-Bewohner gegen die Abgabe.
Seit Längerem sind die Beiträge der UWG im Rat ein Dorn im Auge. Mit der FDP bildet sie eine Gruppe, deren Vorsitzender Ralf Munstermann auf Anfrage die Position noch einmal unterstreicht: „Die finanziellen Belastungen übersteigen immer mehr die Möglichkeiten der Eigentümer.“ Die steigenden Baupreise verschärften die Situation sogar noch einmal. Und das Argument, dass durch die Sanierung der Straßen Immobilien an Wert gewinnen, sei nicht zu akzeptieren. „Der Wert einer Immobilie wird mehr durch die Zinspolitik und den Wohnbedarf durch Zuwanderung bestimmt, aber nicht durch den Bau eines neuen Bürgersteigs.“
Die AfD ist ebenfalls der Auffassung, dass die Anlieger-Beiträge abgeschafft gehören. Der Fraktionsvorsitzende Christian Dörhöfer: „Die Unterhaltungskosten für Straßen sollten aus den Steuereinnahmen erfolgen, die dafür zweckmäßig erscheinen – insbesondere Kfz-Steuer und sonstige Steuern, die im Zusammenhang mit dem Kraftfahrtverkehr erhoben werden. Straßen sind nach unserem Verständnis Allgemeingut und sollten entsprechend aus Steuermitteln gepflegt und unterhalten werden.“
Die Hansestadt hat bereits klar gemacht, dass die Kosten für die Sanierung von Straßen nicht allein aus dem Haushalt zu finanzieren seien. Es brauche so oder so eine finanzielle Beteiligung der Bürger. Eine höhere Grundsteuer als Möglichkeit wird von Gegnern der Anlieger-Beiträge ins Feld geführt, wobei der Landkreis Uelzen als Finanzaufsicht der Stadt erklärte, dass Mehr-Einnahmen aus Steuern zunächst für das Schließen von Haushaltslöchern genutzt werden müssten.
Die CDU im Rat erklärt dazu, wie sie sich in der Debatte positioniert: „Die Frage, welches Finanzierungssystem das bessere ist, ist nicht so einfach zu entscheiden. Es sind viele Argumente abzuwägen. Dies tut die CDU-Fraktion sehr intensiv. Der Meinungsbildungsprozess ist nicht abgeschlossen“, so der Fraktionsvorsitzende Stefan Hüdepohl. Entgegen denjenigen, die einseitig zu ihren Gunsten argumentieren könnten, müssten die Ratsmitglieder alle Einwohnerinnen und Einwohner im Blick haben. Sodann: „Eine Entscheidung wird die Fraktion erst vor dem Juni-Rat treffen, denn der intensive Meinungsaustausch dauert an.“
Die Grünen im Rat sehen die Landes- und Bundesebene in der Pflicht, um zu einem anderen Finanzierungsmodell für den Straßenbau zu kommen /...
Fraktionsvorsitzende Judith Libuda: „Wenn sich die Fraktion der CDU im Bundestag zum Beispiel zu einer Änderung ihrer Blockadehaltung bezüglich der Lockerung der Schuldenbremse entschließen würde, hätte dies positive finanzielle Auswirkungen bis hinunter in die Kommunen.“ Sie verweist zudem auf die Problematik, dass höhere Grundsteuern zum Stopfen von Haushaltslöchern genutzt werden müssten. „Sollte auf Bundes- und Landesebene eine sichere Rücklagemöglichkeit für den Straßenbau aus Steuereinnahmen für die Kommunen geschaffen werden, stünde aus unserer Sicht einer Abschaffung der Straßenausbaubeiträge nichts im Weg“, so Libuda. Diese Möglichkeit bestehe aktuell jedoch nicht, wie der Landkreis bestätigt habe. Libuda kommt zum Ergebnis: „Aus unserer Sicht ist zum jetzigen Zeitpunkt keine Änderung realistisch.“
Vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Knust heißt es: „Da die Debatte erst im Juni geführt wird, kann ich der Entscheidung nicht vorgreifen. Aber da keine neuen Argumente auf dem Tisch liegen, gilt unsere alte Beschlusslage, dass aus unserer Sicht eine Abschaffung zum jetzigen Zeitpunkt nicht infrage kommt.“ Die genauen Argumente und Beweggründe würden im Juni erläutert.
Quelle: az-ePaper vom 14.05.24