Ein Beispiel ist eine 0,7 Hektar große Fläche eines ehemaligen Fichtenbestandes, die das Forstamt – in Abstimmung mit Waldbesitzern – im April neu bepflanzt und damit ein Zeichen gesetzt hat. „Hier stehen jetzt 70 Prozent Roteichen, 20 Prozent Buchen und zehn Prozent Lärchen“, schildert Cindy Paustian. Ihr Fazit: „Die Roteichen sind super angewachsen, aber die Buchen tun sich hier wirklich schwer.“ Weil Buchen starke Sonneneinstrahlung nicht so gut vertragen, wurden sie im Randbereich gepflanzt, wo sie mehr Schatten haben.
Etwa 9000 Euro habe die Neupflanzung inklusive des Zauns und der Bodenvorbereitung gekostet, sagt Steffen Wolf, Leiter des Forstamtes Uelzen, im AZ-Gespräch. „Das Land Niedersachsen fördert 85 Prozent der Nettokosten, die Mehrwertsteuer also nicht mitgerechnet. Das hilft den Waldbesitzern immens.“
Auch um das Thema Waldbrände geht es am Montag. In der hiesigen Region gibt es ein Problem: „Die Befahrbarkeit der Waldwege durch große Feuerwehrfahrzeuge ist noch sehr rückständig“, bedauert Wolf. Deshalb werbe das Land bei den privaten Waldbesitzern dafür, die Erschließung der Wege zu verbessern.
Cindy Paustian führt die Ministerin noch zu einer weiteren Station. In einem Kiefernwäldchen erläutert sie, wie ein älterer Bestand durchforstet werden soll. Mit roter Farbe aus einer Spraydose markiert sie einige Bäume, die im Herbst gefällt werden sollen, um dadurch anderen Kiefern mehr Platz und Licht zu bieten.
Besuch bei starken Frauen im Land
Die Sommerreise der Grünen-Politikerin trägt den Titel „Starke Frauen in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei in Niedersachsen“ und führt Miriam Staudte quer durch das Land. Nach dem Besuch in Emern geht es zum Bio-Landwirtschaftsbetrieb „Wilkenshoff“ in Hollenstedt (Kreis Harburg) und zum Abschluss zu einem Muschelfischerbetieb im Außenhafen von Hooksiel (Kreis Friesland).
Und welchen Eindruck hat die Ministerin von ihrem Besuch bei Cindy Paustian bekommen? „Die Wälder müssen vielfältiger werden. Da ist sehr viel Beratung notwendig. Es ist toll, wenn wir junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die dieses Wissen transportieren“, erklärt Miriam Staudte. Das Interesse von Frauen an der Forstwirtschaft sei zwar vorhanden. „Aber es ist immer noch so, dass Frauen die Vorbilder fehlen, um zum Beispiel die Leitung einer Revierförsterei zu übernehmen“, sagt sie. „Deshalb finde ich es toll, dass es junge Frauen gibt, die sich dieser Aufgabe stellen. Das will ich bekannter machen.“
Quelle: BERND SCHOSSADOWSKI im AZ-ePaper vom 22. Juli 2025
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